Herbstreise – Kirchen im Oberelsass

Am Samstag, dem 24. September 2022, startet der Bus pünktlich um 8.30 Uhr am Place de l\’Etoile in Straßburg

class=wp-image-1824
Baldenheim, Soli Deo Gloria

Der erste Halt findet in Baldenheim statt, wo eine romanische Kirche aus dem XI. Jahrhundert, die auf einer alten Nekropole errichtet wurde, uns ihre Geheimnisse preisgibt, insbesondere ihre bewundernswerten Wandmalereien. Nach der Reformation wurden die Wände mit einer Tünche versehen, doch nach einer Restaurierung Anfang 1992 kamen die Meisterwerke, die nach Zeichnungen von Martin Schongauer angefertigt wurden, wieder zur Geltung. Das Jüngste Gericht ist über dem halbkreisförmigen Triumphbogen gemalt, während an den Seitenwänden des Kirchenschiffs die ikonografischen Themen der Passion Christi und einiger Heiliger dargestellt werden. Im Chor, der aus dem XV. Jahrhundert stammt, beherbergt das Strahlengewölbe die Darstellung des Tetramorphs. Am oberen Ende der Kanzel, also gut sichtbar, befindet sich eine strahlende Sonne mit zwei lateinischen Inschriften, von denen die zweite, Soli Deo Gloria (Gott allein die Ehre), eine der fünf Solae des Protestantismus ist.

Die Kirche von Hunawihr ist weithin sichtbar, da sie auf einer Anhöhe neben dem Dorf steht. Im XVI. Jahrhundert an der Stelle eines befestigten Schlosses wiederaufgebaut, hat sie ihre Stadtmauern rundherum beibehalten und war Haltepunkt für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Wir bewunderten die Kirchenfenster, die dem Heiligen Deodat, der Heiligen Hune und dem Heiligen Nikolaus gewidmet sind, sowie den Zugang zur Kanzel durch einen in einen Pfeiler gebohrten Durchgang, was eine Originalität des Ortes ist.

Nach der Anstrengung unserer Auf- und Abstiege zu Fuß durch die Weinberge erwartete uns im Hotel-Restaurant Au Riesling in Zellenberg ein leckeres Sauerkraut. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Horbourg-Wihr, um die kleine Kirche Saint Michel zu bewundern, die an der Stelle eines dem Merkur gewidmeten römischen Tempels auf der ehemaligen gallorömischen Siedlung Argentovaria errichtet wurde. Im XIV. Jahrhundert erbaut wurde sie im XV. von den Herren von Ribeaupierre erweitert. Die Wandmalereien im Chor aus dem XVI. Jahrhundert sind aufgrund ihres ikonografischen Inhalts erstaunlich, da sie die Heilige Margarete und die Kirchenväter in den Mittelpunkt der Erzählung stellen. In all diesen Kirchen wurde das Simultaneum vollzogen.

Der letzte Halt fand in Riquewihr statt, wo wir die ehemalige Krankenhauskapelle aus dem XIV. Jahrhundert und die protestantische Kirche besichtigten, in der uns Pastor Martin Vogt eine Anekdote über die Restaurierung erzählte.

Zwischen zwei Sonnenstrahlen fuhren wir nach Straßburg durch die Weinberge wieder zurück. Ein großes Dankeschön an die Veranstalter dieses erlebnisreichen Tages.

Fabienne Martin

Nach oben scrollen